Seminar mit Dr. Vet. Med. Hans Castelijns: Hufwinkelungen, deren Kräfteeinwirkung auf den Bewegungsapparates des Pferdes und den Einsatz des richtigen Hufeisen-Typs.
Wie so oft sieht man an seinen eigenen oder fremden Pferden, dass nicht alle vier Hufe gleich groß sind. Woran liegt das?
Das Pferd ist – genauso wie der Mensch – nicht hundertprozentig symmetrisch. Es hat eine stärkere und eine schwächere Seite und diese Unterschiede lassen sich auch am Huf feststellen. Bei Betrachtung der einzelnen Hufe und des Gangbildes des Pferdes erkennt man, welche Seite oder welcher Huf stärker belastet wird und wie das Pferd ab- bzw. auffusst. Dieses Ungleichgewicht kann man mit einer passenden Hufbearbeitung und/oder mit einem passenden Beschlag korrigieren.
Beispiel einer Beschlags-Korrektur bei Hufen mit ungleichen Winkelungen: bei unterschiedlichen Hufwinkelungen der Gliedmaßenpaare kann durch Zurückverlagerung des Abrollpunktes an dem flacheren Huf, eine deutliche Verbesserung des Gangbildes, eine Reduktion der Hebelkräfte und somit ein Minderung der Belastung auf den Bewegungsapparat erreicht werden. Auch komplett abgerundete Eisen (wie z.B. Roller Eisen) ermöglichen ein besseres abfussen, da damit das Pferd in jede Richtung optimal abrollen kann. Dies kommt vor allem den Gelenken bei engen Wendungen entgegen.
Kurz zusammen gefasst: Unter Betracht der physikalischen Kräfteeinwirkung auf den Bewegungapparat des Pferdes, spielt die Hebelwirkung eine immens wichtige Rolle. Dies sollte bei der Hufbearbeitung bzw. beim Hufbeschlag stets berücksichtigt werden.