Die Ursache einer Hornsäule ist eine gestörte Wandhornbildung, die mit einer Huflederhautentzündung einher geht.
Durch die Entzündung im inneren des Hufes wird ein bestimmter Bereich stärker durchblutet. Diese Mehrdurchblutung führt im Anschluss zu einer verstärkten Hornbildung und es entsteht eine säulenförmige Verdickung an der Innenseite der Hornwand des Hufes – die Hornsäule.
Eine Huflederhautentzündung an sich kann beispielsweise durch eine Kronrandverletzung (Kronentritt), einem Hornspalt, einem Hufgeschwür, einer losen Hufwand oder einer
Vernagelung entstehen.
Die typischen Symptome findet man an der Hufsohle: Die weiße Linie ist in dem Bereich der Hornsäule ist nach innen verbreitert, meistens gelblich mit einem dunkel verfärbten
Zentrum. Ein idealer Nachweis für eine Hornsäule ist aber eine Röntgenaufnahme im Bereich des Hufbeins.
Bei einer kleinen Hornsäule reicht meistens ein Hufbeschlag aus, der den Bereich der Hornsäule entlastet. Die Hufwand über der Hornsäule wird dünn geraspelt. Wenn die Hornsäule
Anschluss an den Kronrand hat, muss dieser durch Entfernung eines Stücks der Hufwand unterbrochen werden.
Eine große Hornsäule übt dagegen sehr starken Druck auf die Huflederhaut und das darunterliegende Hufbein aus. Das Hufbein gibt dem Druck der Hornsäule nach und es bildet sich eine Rinne, die so genannte Usur. Ein Hufbein in diesem geschädigten Zustand kann schneller zu einem Bruch führen als gesunde Knochen. In dieser Situation zeigen Pferde eine recht eindeutige Lahmheit: Sie schleudern den Huf nach vorne und setzen mit den Trachten auf. Die Lahmheit kann jedoch immer wieder verschwinden und erneut auftreten.
Umfangreiche Hornsäulen, die zu Lahmheit führen, werden unter Narkose operativ entfernt. Dazu wird das Wandhorn mit der Hornsäule komplett entfernt. Der Huf erhält meistens einen besonderen
Beschlag und einen Druckverband. Innerhalb weniger Wochen bildet sich ein schützendes Narbenhorn über der Operationswunde.